Kinderheim “Casa del Sol” in Margarita Belen, Gran Chaco, Argentinien

Kinderheim “Casa del Sol” in Margarita Belen, Gran Chaco, Argentinien

Das Kinderheim „Casa del Sol“ liegt ca. 25 km von der Stadt Resistencia entfernt. Resistencia ist die Hauptstadt der argentinischen Provinz Chaco, die im Norden von Argentinien liegt. Das Klima ist sehr feucht und heiß, 45° C im Schatten, ist keine Seltenheit.

Dort leben viel Arbeitslose und Tagelöhner mit deren Familien, ehemalige Bauern meist, die ihre Heimat in der Provinz verlassen hatten, um in der Stadt ein neues, ein „besseres“ Leben zu beginnen. In den meist illegal entstandenen Siedlungen, die keinerlei geplante Infrastruktur aufweisen, lebt ein großer Teil der Bevölkerung in so genannten „Ranchos.“

Das sind Elendshütten ohne sanitäre Einrichtungen, ohne Trink- und ohne Abwasseranschluss. Durch die mangelnde Hygiene breiten sich viele Krankheiten aus, die für die unterernährte Bevölkerung, vor allem für die Kinder, verheerende Folgen haben. Die Situation der Kinder ist ohne jegliche Perspektive. Kindergärten oder Schulen gibt es nur sehr wenige. Oft existiert auch kein intaktes Zuhause.

Daher streunen viele Kinder umher, erfahren keine Förderung oder Ausbildung, sondern Drogen-Sucht, Prostitution und Kriminalität. So wächst eine neue Generation perspektivloser Menschen heran, die aus ihrem Elend selbständig nicht heraustreten wird. - Ein Teufelskreis -

Diese Beschreibung gilt heute noch für das Armenviertel „Barrio Norte“ in Margarita Belen, wo wir neuerdings mit unser Spenden einige Aktionen gestartet haben. 

Ein Traum von Padre Johannes Fyrnys, einem deutschen Ordenspriester, der in Resistencia und den umliegenden Missionen von 1958 bis 1992 als Seelsorger, Lehrer und Sozialarbeiter tätig war, diese Kinder von der Straße zu holen, sie in ein Kinderheim aufzunehmen und mit ihnen einen ungewöhnlichen Versuch zu wagen.

Die Kinder sollten unter menschenwürdigen Bedingungen aufwachsen, liebevoll erzogen und gefördert werden. Sie sollten in die Schule gehen und einen Beruf erlernen, um später sich selbst und eine Familie ernähren zu können.

Die für den Bau des Kinderheimes notwendigen Finanzierungsmittel kamen von Aktionen, die die Geschwister und Freunde von Pater Johannes Fyrnys organisiert haben. Die Provinzregierung sagte zu, die Kosten für das Personal zu tragen

Der Erfolg blieb nicht aus. Im Jahr 1985 wurde Richtfest gefeiert, 1987 wurden die Arbeiten fertig gestellt. Es war soweit, die ersten Kinder konnten am 3. März 1988 in das Haus "Casa del Sol" – das bedeutet „Haus der Sonne“ – einziehen.

Drei engagierte spanische Ordensschwestern übernahmen die Arbeit und Leitung des Kinderheimes. Sie übernahmen ebenfalls die Verwaltung der später durch die Projektförderung aus Deutschland entstandenen Sozialstation von Margarita Belen. Es war ein Glücksfall, die Schwestern für die Arbeit in Margarita Belen gewonnen zu haben, denn 1992 erlag Pater Fyrnys einem schweren Herzleiden.

Z. Zt. Betreuen nur noch 2 Schwestern, Schwester Asuncion Rama Carbon, Oberin und Schwester  Flora Rodriguez Barran  das Kinderheim und Sozialzentrum in Margarita Belen.

Die Entwicklung des "Haus der Sonne" war so glücklich, dass seit 1997 die Kapazität des Hauses bis zu 130 Kindern im Alter zwischen 5 und 15 Jahren voll ausgeschöpft werden konnte.

Die Kinder erhalten täglich drei Mahlzeiten. Sie besuchen die Schule und werden bei ihren Schulaufgaben betreut. In ihrer Freizeit haben sie Gelegenheit zum Spielen, Basteln und Malen. Sportmöglichkeiten sind ebenfalls vorhanden. Die älteren Kinder helfen bei den Arbeiten im Garten sowie beim Reinigen des Gebäudes.

Das so entwickelte Leistungs- und Verantwortungsbewusstsein ist Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss der späteren Lehr- und Ausbildungszeit und dient demnach einer nachhaltig gesicherten sozialen Stellung im späteren Erwachsenenalter.

Die Kinder werden von 7 Erziehern, 2 Köchinnen, 4 Hausangestellten, einer Sekretärin und der Leiterin des Heimes betreut.

Zum Schlafen kehren die Kinder zu ihren Familien in die „Ranchos“ zurück. So geht der Kontakt zu den Familienangehörigen nicht gänzlich verloren.

Der geregelte Tagesablauf der Kinder hat oft eine katalysierende Wirkung auf andere Familienmitglieder, sich ebenfalls um eine geregelte Arbeit und ein sozial abgesichertes Leben bemühen.

1/3 der Lebensmittelkosten sowie die Instand-Haltungs-Kosten des Gebäudes und deren Einrichtungen, müssen aus Spenden finanziert werden.

Förderer, die bis dahin das Projekt "Casa del Sol" mit einer monatlichen Spende unterstützt haben, sind inzwischen verstorben. Dadurch fällt das ständige Spendenaufkommen, das für den Unterhalt des Kinderheimes „Casa del Sol“ unbedingt erforderlich ist, immer geringer aus. Für die Kinder wäre es schrecklich, könnten sie mit unserer Unterstützung nicht mehr rechnen.

Wir versichern Ihnen, dass Ihre Spende zu 100% und direkt den Kindern des „Casa del Sol“ und des Armenviertels von Margarita Belen, „Barrio Norte“ zu Gute kommt, ohne dass auch nur ein Cent für Verwaltungskosten abgezogen wird. Bedenken Sie, dass Sie schon mit einer Spende von ein paar Euros im Monat die gesunde Ernährung eines Kindes für einige Tage ermöglichen.

Unsere Prämisse ist und bleibt jedoch das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Eine fundierte Schulbildung sowie eine individuell angemessene berufliche Förderung, die sowohl handwerkliche als auch akademische Ausbildungsmöglichkeiten umfasst, begründen die soziale Existenzsicherung für jedes einzelne Kind im „Casa del Sol“. Diese freilich kostenintensive Förderung ist der einzig wirkungsmächtige und nachhaltige Schutz vor neuer Armut in Südamerika.

Gottfried Fyrnys, Wickenstr. 32, 74211 Leingarten, Tel.: 07131/203262, Fax: 07131/204452, E-Mail:  gottfried(at)fyrnys.de

 

<< zurück